Q&A

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Einige Begriffe, wie sie im Saghori definiert werden:

Rausch

Schon bevor Menschen sich sesshaft gemacht haben, haben sie sich berauscht. Rausch ist seit den frühesten Atemzügen unserer Spezies ein Teil unserer Kultur.

Rausch öffnet eine neue Dimension der Erfahrung, und man sagt sogar Bewusstseinserweiterung dazu. Der Rausch ist so nützlich, und gefährlich, wie ein Auto. Wenn es verstanden wird, der Verkehr geregelt ist, und jeder einen Führerschein macht, dann ist es ein unersetzbares und wundervolles Verkehrsmittel zwischen den Welten des Daseins.

Aber ohne diese Einbettung bringt es leider nur Unfälle, Staus und Verkehrschaos hervor.

Deswegen muss Rausch gelernt werden.

Tue nur das, wo du dich wirklich hingezogen fühlst, der Rausch ruft dich von alleine.

Lerne dich hinzugeben, aber auch zu kontrollieren.

Rausch im Saghori ist niemals Vergessen oder Betäubung, Verdrängung oder Funktion.

Dann ist Rausch schuldig.

Rausch ist die absolute Klarheit des Erlebenden bei vollem Genuss und bestem Zustand.

Rausch hat eine perfekte Grenze, diese gilt es zu finden und zu kultivieren.

Rausch ist eines der wertvollsten Werkzeuge der Menschheit.

Rausch ist Kommunikation mit anderem Sein.

Rausch ist Reise und Erfahrung.

Rausch ist Energie und Bewusstsein einer anderen Ebene, so wie die Seele vom göttlichen berauscht ist. Berauscht sein ist Metapher und Unterstützung, aber verwechsle niemals den Rausch mit Gott, auch wenn es sich so anfühlen mag. Ein Rausch kann dir tiefe Einsicht geben, aber nur deine Urenergie vermag es dich wirklich zu transformieren. Rausch bleibt ein Erlebnis, eine Erfahrung, ein Raum.

Und ein Saghori-Rausch ist immer klar und aufmerksam, kein Kontrollverlust in der Reflektion.

Saghori ist niemals betrunken, lallt nie, ist immer Beobachter der Lage, es sei denn, man taucht bewusst ab und verschwindet.

Rausch ist ein hohes Gut, was es respektvoll zu trainieren gilt.

Deswegen nutze nur die Pflanzen und Pilze, und das Fleisch für deinen Rausch. Nur was aus dem Boden der Mutter Erde gewachsen ist, darf vom Saghori als heiliger Rausch konsumiert werden.

Tue nur das, was im Augenblick dran ist, dann wirst du nicht süchtig. Saghori heißt, den Rausch zu lieben, aber ihn zu vermeiden, wenn es tiefe Arbeit gibt, oder starke Umwandlung. Lerne mit und ohne Rausch zu leben, erst dann darfst du damit spielen.

Sexualität

Sexualität ist sich verbindende Energie. Saghori hat keinerlei Beschränkung oder Meinung dazu.

Jeder soll tun, was niemand anderes gegen dessen Willen in Worten oder Taten berührt.

Die göttlichste Sexualität ist Transsexualität.

Die natürlichste Partnerschaft ist Polyamorie.

Die eigene Sexualität ist bis zu einem gewissen Grad Schicksal, oder Karma. Es gibt kein falsch oder richtig. Jeder hat seine eigene Welt. Verletze niemand, das ist das einzige Gesetz. Bleibe respektvoll und ethisch.

Sexuelle Identität schadet nur dem Individuum selber, weil es sich damit limitiert und durch Anhaftung an eine Fantasie bindet. Sexualität ist immer spontan und frei, es gibt keine Begriffe oder Schubladen.

Saghori ist der Pfad zur Nicht-Identität.

Jede Identität, sei sie sexueller Natur, politisch, oder religiös, wird im Saghori dem großen Feuer hingegeben, und verbrennt als schlimmste Säule des Ego.

Politische, sexuelle, gesellschaftliche und religiöse Identitäten sind die Wurzeln aller Gefängnisse.

Hier fängt Saghori an, dies ist der Weg. Befreie deine Sexualität von Identität. Sie ist ein Fluß, nicht mehr, und nicht weniger.

Sexuelle Energie ist magisch und kann und sollte für alle magischen und spirituellen Arbeiten genutzt werden. Es gibt keine Taboos. nur den Respekt gegenüber allem Leben. Transformierte Sexualität ist Kraftwerk. Um magisch zu arbeiten muss der Sexuelle Akt an sich bis ins Detail seziert werden, um jeden Aspekt darin zu funktionalisieren und zu lenken. Es wird Yantra, Maschine.
Sexualität ist Freude, sei ethisch, aber explodiere, Exzess ist ein Muss.
Keine Angst, Aghora.
Ich weiß es ist schwer, aber nur das ist der Weg.

Rituale

Es gibt verschieden Formen der Kommunikation mit der anderen Wirklichkeit, Rituale sind nur eine davon.

Das beste Ritual ist die spontane Entfaltung eines Augenblickes in Bewegung, Ausdruck und Spiel.

Einfach machen, was man fühlt.

Und für die vielen Momente, die man nicht in diesem spontanen Ausdruck ist, soll man täglich eine kleine Ritualmischung machen, immer die gleiche, einfach, aber kraftvoll, damit man den Faden nicht verliert.

Feuer

Das brennende Sein.

Feuer ist die Essenz des Lebens. Feuer ist Licht und Hitze, Bewusstsein und Energie.

Das Feuer der höchsten Göttlichkeit entzündet unser Lebensfeuer, und brennt den Weg zur Krone in uns frei.

Das Feuer in uns ist der Leichenverbrennungsplatz unseres zentralisierten Egos, jeder Erfahrungsmoment verbrennt hier und wird Asche, jede Lebenssekunde verbrennt hier und wird Tanz.

Alle unsere Gefühle und Ideen, unsere Gedanken und Formen übergeben wir dem Feuer, und alle diese Leichen verbrennen, und geben uns Licht und Wärme.

Andere Systeme

„Der Saturnianische Mensch“ by Christian Ermel

Saghori versteht sich als Synkretismus. Saghori verleibt sich alles ein, was hilfreich ist.

Spiritualität ist kein Besitz. Spiritualität ist eine universelle Sprache des Menschen.

Jeder Anbeter hat die gleichen energetischen Muster, egal, welchen Gott er anbetet.

Jeder meditierende hat die gleichen Ebenen. Jeder Erwachte hat das gleiche Bewusstsein.

Spiritualität ist eine Suche des Menschen als Wesen, frei von Einteilung.

Jeder spirituelle Pfad ist nur ein Weg zum Gleichen. Welchen man geht, hängt von den eigenen inneren Strukturen ab. Jeder Pfad unterscheidet sich nur in seiner Erscheinung, seiner Form, seinem Charakter. Es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt nur den inneren Weg des Herzens.

Saghori toleriert jeden individuellen Lebensweg, solange er keine andere Person berührt.

Jeder geht seinen eigenen Weg und muss vollste Verantwortung dafür übernehmen.

Es gibt keine spirituelle Aneignung, denn unsere Seele kennt keine kulturelle Grenze.

Es gibt aber Transspiritualität, das Gefühl in einer fremden spirituellen Kultur geboren worden zu sein, während man sich zu einer fremden hingezogen fühlt.

Dies ist in spirituell nihilistischen Ländern wie der westlichen Welt natürlich eher häufig, das Menschen dem Exotismus verfallen und dort nach Heil suchen, wo es eine lebendige Spiritualität gibt. In anderen Gesellschaften ist man eben kein Freak, wenn man mit Gebetsketten rumläuft, sondern ein Schüler, der etwas lernen kann. Das macht es schon einfacher. Aber einfach soll es nicht sein. Wir sind dort, wo wir sind, und wir müssen auch dort, also hier, unser Heil finden. Wobei es im Saghori nicht um Heil geht.

Saghori geht nicht von einem Zustand aus, der geheilt werden müsste, also krank ist.

Alles ist wie es ist. Wir können nur nicht sehen und nicht hören, uns nicht bewegen und nicht frei sein, im Zustand des alltäglichen Menschen.

Heil und Unheil sind Dualität, und im Saghori gibt es das nicht. Es gibt nichts zu heilen, es ist nichts krank, es gibt keine Erlösung und keine Rettung, denn alles ist erlöst und gerettet, es sieht nur nicht so aus.

Es geht im Saghoi nur um Erkenntnis und Energie, um Erwachen und um Sein.

Selbsterkenntnis ist Welterkenntnis.

Saghori ist Zen, Tantra, Sufismus, Shaivismus, Aghora, Kaula, Gnosis, Mystizismus, Magie, Thelema, Okkultismus, Voodoo, und vieles mehr.

Alles ist eins. Keine Grenzen.