PRAXIS

Die Arbeit: Wähle deine Technik, finde deinen Gott, beginne deinen Pfad. Es gibt verschieden Techniken, um mit dem Unsichtbaren zu kommunizieren, es zu erleben, zu verwirklichen, und um zu erschaffen, zu bewahren und zu zerstören. Welche Technik dabei am besten funktioniert, muss jeder für sich selber herausfinden, oder aber ein Meister gibt dem Schüler seine Arbeitsweise.

Dieser Text dient nur zur Einführung. Wer tiefer in die Praxis eintauchen will muss selber diesen Pfad gehen und sich anmelden. Eventuell grenzüberschreitende Praxisideen finden sich nicht auf dieser Seite.

Die Techniken sind: Meditation, Ritual, Verzicht, Gebet, Tanz, Kreativität, Erscheinung, Erlebnis, und mehr.

– Meditation dürfte jedem bekannt sein. Dies kann im stillen Sitzen, oder auch im achtsamen Handeln geschehen. Es ist die stille, konzentrierte Aufmerksamkeit.

– Rituale sind konstruierte Gerüste, in denen verschiedene Handlungen dramaturgisch vorgeschrieben sind, und nach Vorlage ausgeführt werden.

– Verzicht ist eigentlich das falsche Wort, es ist eher eine Beschränkung, die man sich selbst auferlegt, um seinem Gott zu dienen, und seinem Pfad zu folgen. Dies kann körperlicher Art sein, oder jede andere Situation. Zum Beispiel einmal in der Woche nackt und ohne Decke oder Kissen auf dem Fußboden vor dem Altar schlafen. Oder nie wieder ein bestimmtes Getränk trinken, um stattdessen immer an seine Gottheit zu denken. Auch Schweigegelübte und hartes Yogatraining gehört dazu.

– Gebet ist der innere Dialog mit der Gottheit. Es ist eine wunderbar einfache Form, die jedes Kind beherrscht. Im Saghori gibt es dabei nur wenige Regeln, die dabei unbedingt zu beachten sind.

Bitte niemals um irgend etwas, niemals. Nicht um Gesundheit, nicht um Erfolg, nicht um die Lösung von Problemen oder sonst irgend eine Idee des Ego. Niemals darfst du das tun, nicht einmal, wenn die schlimmste Krankheit da ist, oder der grausamste Moment. Niemals.

Saghori bedeutet das Erleben aller Lebensinhalte, ohne Angst oder Gier.

Die einzige Bitte, die erwünscht ist zu bitten, ist die Bitte um Erwachen, um Zerstörung aller Hindernisse in dir selber. Bitte um die große Befreiung, das Erfassen des absoluten Seins, die Verwirklichung des höchsten Bewusstseins. Das Überschreiten der Schwelle.

Bitte die Gottheit sich zu zeigen und sich mit dir zu verbinden.

Saturna, bitte nimm meine Hand, begleite mich hinüber, prüfe mich, lehre mich, führe mich. Bitte verbrenne mein Ego, mein Karma, mein Menschsein. Bitte lasst uns eins sein, ihr Götter, bitte lasst uns tanzen, bitte befreie mich von allem, was nicht die absolute Wahrheit ist, die Essenz allen Lebens. Bitte lass mich nur die höchste Gottesverwirklichung erleben, nur Leben sein, nur Kraft und Tanz.

Das ist die einzige erlaubte Bitte des Saghori.

– Der Tanz ist Teil der Saghori-Praxis, wie wir sie weiter unten lernen können.

Tandava ist der heilige Tanz der Götter, wir tanzen ihn am besten so langsam wie möglich, aber auch so wild wie möglich, gib dich komplett dem Tanz hin.

Besessenheit ist erwünscht. Tanze, langsam, schnell, wie du geführt wirst. Lass die Gottheit durch dich tanzen.

– Kreativität ist ein sehr freudvoller Weg. Du kannst deine Gottheit verwirklichen, indem du sie in Liedern verehrst, in selbst erschaffenen Kunstwerken aller Art. Du kannst immer wieder deine Gottheit ehren, indem du sie zum Mittelpunkt deiner kreativen Ausdrucksweise machst.

– Erscheinung bedeutet Selbstgestaltung. Du wirst zur Gottheit, indem du dich so kleidest wie deine Gottheit, Symbole von ihr trägst, dir die Haare so schneiden lässt, und dich äußerlich komplett in die Gottheit verwandelst und damit dein weltliches Ich unsichtbar machst. Wenn die Aghori mit Jathas (Dreadlocks) und Tigerfell bekleidet in Asche gehüllt ihr Shillum rauchen, dann sind sie selber Gott Shiva, nicht mehr der Mensch, der sie früher einmal waren.

– Im Erlebnis den Schlüssel zu finden ist schon schwerer. Man sucht Lebenssituationen, die dem Handeln der Gottheit entspricht. Shiva saß nackt auf der Bergspitze, Shiva wanderte heimatlos, Shiva raucht Shillum, also sitze nackt zum Meditieren auf einer Bergspitze, wandere heimatlos und rauche Shillum. Kali trinkt Blut, lacht irre und tanzt auf den Verbrennungsplätzen, also trinke Blut, lache irre, und tanze auf Friedhöfen. Werde zu deiner Gottheit.

Und nun finde deine Gottheit.

Eine Gottheit ist ein Bewusstsein und seine Energie. Saghori ist ein energetischer Pfad, kein ausschließlich gnostischer. Ohne die Hilfe von höheren Bewusstseinsenergien können wir niemals die höchsten Ebenen erreichen. Der Mensch bleibt ohne Gottheit immer nur limitierter Mensch, so viel er auch erkennen mag. Deswegen ist es wichtig, unsere Energie mit göttlicher Energie zu füttern.

Eine Gottheit ist wie eine Spiegelscherbe auf einer Spiegelkugel. Alle Scherben zusammen ergeben das Eine, und jede Scherbe reflektiert das selbe Licht und führt zum selben Ganzen.

Ein Göttername ist die Existenz der Gottheit als Klang.

Gottheit

Jede Gottheit vermag uns zum kosmischen Bewusstsein zu führen, wenn wir ehrlich suchen.

Daher ist es egal, welche Gottheit wir verwirklichen. Es liegt an unserer Sympathie, an unserer inneren Struktur, welche Gottheit die unsere ist. Die Persönlichkeit der Gottheit ist ein Spiegel unserer eigenen Persönlichkeit. Nur so kann es eine gesunde Beziehung zum Höchsten geben.

Da sich unsere Persönlichkeit im Laufe unseres Lebens auch ändern kann, ändert sich auch die Gottheit. So bringt dich deine erste Gottheit vielleicht bis an eine bestimmte Schwelle im Leben, und danach übernimmt dich eine andere Gottheit, deren Aufgabe es ist, dich an die nächste Schwelle zu bringen. Solche Prozesse dauern oft drei bis sieben Jahre, oder länger, manchmal auch kürzer, es kommt auf den Weg an.

Und letztendlich ist jedes Gesicht einer Gottheit nur eine Maske des Einen, die nur existiert, um uns ein Spiegel zu sein.

Je besser die Gottheit mit deiner Struktur korrespondiert, desto erfolgreicher wird eure Energie miteinander verschmelzen.

Eigentlich, so sagt man, wählt die Gottheit ihren Anhänger, indem sie die Liebe in sein Herz pflanzt. Wer sich von irgendeiner Gottform angezogen fühlt, sollte dem unbedingt nachgehen.

Ich empfehle ein Exerzitium für drei Wochen, um mit der Gottheit ein Zusammenleben zu testen.

Während dieser Zeit wirst du täglich für mindestens eine Stunde Zeit mit deiner Gottheit verbringen. Du wirst dich intensiv mit deiner Gottheit auseinandersetzen. Lies ihre Geschichten, hänge Bilder auf, tue Dinge, die die Gottheit tut.

Bakhti

Im Bakthi gibt es neun Formen der Gottesverehrung, dies ist der Pfad des Saghori:

  1. Hören und lesen der Geschichten der Gottheit
  2. Singen für die Gottheit, Anbetung, Lobpreis.
  3. Erinnerung, das permanente Erinnern an die Gottheit im Alltag.
  4. Sitzen zu Füßen der Gottheit. Errichte einen Altar für die Gottheit, verbringe Zeit dort, zünde Lichter an, halte es sauber, entzünde Räucherwerk.
  5. Rituale, um das Leben zu spiritualisieren. Kleine Rituale zu verschiedenen Tageszeiten oder Anlässen, ein großes Ritual jeden Samstag, Rituale zu Feiertagen.
  6. Verehrung und Verneigung. Die Verneigung ist eine wichtige Geste. Lerne Demut. Wir verneigen uns jedes mal, wenn wir am Altar vorbei gehen, vor dem Göttlichen. Aber auch jede Lebenssituation ist eine Verneigung wehrt, denn jede Situation ist eine Form Gottes.
  7. Dienen, diene nicht nur der Gottheit, diene dem Leben. Tue Dinge als Dienst, wie Yoga, Sport, aber auch atmen und essen. Dein ganzes Leben ist ein Dienst an deiner Gottheit. Bitte um Führung.
  8. Gott als Freund, als Vater und Mutter, als Partner, als das eigene Kind, als direkte Beziehungsperson. Die Gottheit ist nicht mehr im Himmel oder sonst wo, wir leben direkt in einer familiären Beziehung zu einander. Welche Beziehung das ist, bestimmst du selber. Götterfreundschaft hält ein Leben lang.
  9. Völlige Verwirklichung Gottes, die totale Hingabe, es existiert nur das Göttliche, alles ist nur eine Form der Gottheit, nichts ist, was nicht göttlich ist. Fühle Gott als dein eigenes Selbst.

Es gibt auch den gottlosen Pfad im Saghori, ohne Gottheiten, aber dieser ist nur für Initiierte bestimmt.

Deswegen übe, übe, übe.

Askese bedeutet nichts weiter als Übung. Vermeide alles, was diese Übung stört, tue alles, was diese Übung besser macht. Ganz einfach. Es gibt keine Regeln, du bist die Regel.

Pauschalisierte Gebote sind hinderlich und dumm, denn es gibt zu viele verschiedene Menschen und Wege. Was für ein bestimmtes Volk vor tausenden von Jahren in einem anderen Teil der Welt gegolten hat, hat keinerlei Sinn mehr für jetzt und hier.

Ein spiritueller Pfad ist immer individuell, denn niemand ist so, wie ein anderer.

Also sei kein Kleinkind und folge blind den Anweisungen der Vergangenheit, erlebe deine eigene Grenze, deine eigenen Gebote, und deine eigenen Empfehlungen.

Das ist Saghori. Die Suche nach sich selbst.

Exerzitien

Exerzitien sind ein elementaler Bestandteil des Saghori.

Man bestimmt einen festgelegten Zeitraum, in dem man festgelegten Handlungsparametern folgt.

Dies kann drei Tage sein, drei Wochen, drei Monate, oder drei Jahre.

In dieser Zeit intensiviere deine spirituelle Arbeit. Im besten Fall vermeide während des Exerzitiums jeden Kontakt zu anderen Menschen. Keine Zerstreuung, kein Computer, keinen Fernseher, keine Betäubung, keine Partys, keine weltliche Musik, keine Ablenkung.

Beginne den Tag mit Meditation, Sport, und Ritualen. Lies Göttergeschichten, lobpreise deine Gottheit, denke nur an die Gottheit. Unterbreche nachts deinen Schlaf, um zu beten. An den Wochenenden während des Exerzitiums mache zwölf mal am Tag dein Ritual, mit je einer Stunde Pause dazwischen. Schreibe Tagebuch, notiere alles.

Und wenn du deine Gottheit gewählt hast, deine tägliche Praxis etabliert hast, und bereit bist für die große Transformation, dann beginnt der Pfad des Saghori.

Hinein, hindurch, hinfort.

Transformation, Überwindung, Verwirklichung.

Entzünde das Feuer des reinen Lebens.

Wichtig: Saghori begleitet uns in die tiefste Tief unseres Seins. Saghori reinigt uns, und es transformiert uns.

Dabei kann es zu ungewöhnlichen Lebenssituationen kommen. Es können alte Traumata aufbrechen, ungelebte Energien können uns überfluten, Psychosen können ausbrechen, auch Depressionen, das Hören von Stimmen, das Sehen von Unsichtbarem. Wir verlieren vielleicht Partnerschaften, Jobs, Wohnungen, mindestens aber Sichtweisen und Blockaden.

Ein spiritueller Weg ist erst dann ein Weg, wenn er durch verschiedene Ebenen führt. Wer zwanzig Jahre lang meditiert und ein ruhiges Leben führt, der ist nicht auf einem spirituellen Pfad.

Du erkennst die Kraft deines Pfades an den Erschütterungen deines Lebens. Bleibt es still, bist du nicht dabei. Betrachte die Zeiträume großformatig. Bist du noch die gleiche Person wie vor fünf Jahren? Dann verbrenne dich, sonst brauchst du gar nicht erst weiter zu gehen.

Wer sich nicht verwandelt, ist nicht im Prozess.

Der Verwandlungsprozess von einem limitierten Menschen zu einem befreiten Gottessein kann sehr schmerzhaft werden zwischendurch. Schmerzen sind verbrennendes Karma. Wenn uns das Feuer Gottes entzündet, dann verbrennen alte Reste. Dies ist für unser altes Ego sehr leidvoll. Aber ohne diesen Prozess kommt es nicht zur Transformation. Wer Angst davor hat, ist verloren.

Deswegen ist Aghori der Pfad ohne Angst, weil er uns das schlimmste offenbart, was es gibt, unser eigenes Sein.

Alle Übungen dienen nur dazu, uns für diese Überfahrt stabil und erfolgreich zu machen.

Die Hindernisse, die uns dabei begegnen, sind innerlich, äußerlich, und versteckt.

Um diese Hindernisse zu nehmen, sollte man sich einem Meister anvertrauen, denn nur der Guru kann einen sicher hindurch führen. Das Wort Guru bedeutet ‚Vernichter der Dunkelheit‘. Guru ist die direkte Stimme Gottes, die zu uns spricht. Dies kann durch einen lebenden Menschen geschehen, dem menschlichen Guru. Es kann aber auch durch alle Münder der Welt zu uns sprechen, durch alle Situationen und alle Sekunden. Guru ist die Sprache Gottes mit dem Menschen.

Oder wir werden direkt von der Gottheit geführt, das ist der Weg des Helden, das ist Saghori.

Verlasse innerlich die Menschheit, verlasse deine Eltern, deine Gesellschaft, deine Bekanntheiten.

Die Einsamkeit muss für viele Jahre gesucht werden, erst dann beginnt die Kraft zu fließen. Aber verstecke dich nicht in einer Höhle, suche diese nur um ungestört zu sein. Ansonsten stürme ins Leben, weise nichts zurück. Einsamkeit ist überall zu finden.

Ein Weg

„Ich war mein Leben lang dazu verflucht, keinen inkarnierten Guru zu finden. Alle Dinge musste ich selber lernen, das ist mein Pfad. Aber mein Guru sprach trotzdem immer zu mir, jeden Tag, jede Sekunde, durch tausend Gesichter des Lebens, bis er sich doch noch vorstellte.

Wer hören kann, hört es überall. Wer nicht hören kann, hört es nicht mal durch einen menschlichen Guru. Einem spirituellen Pfad zu folgen bedeutet, immer die Sprache Gottes zu hören.

Wer die Realität lesen kann, der braucht keine Bücher.

Bücher sind die Verzweiflung der Gehörlosen. Wer lesen muss, ist spirituell gesehen quasi behindert. Ein Wort, was nicht als Urklang seine eigene Bedeutung verkörpert, wie ein Mantra es tut, ist als Ersatz für das Gesagte nur eine Form ohne Inhalt. Wer Wörter braucht, ist taub. Natürlich erklimmen wir mit Jinana Yoga die höchsten Türme des Verständnis, aber wer kognitives Denken und Wortform nicht als ausschließliches Werkzeug benutzt, sondern diesem einen eigenen Wert zumisst, ist nicht in der Lage das Höchste zu erreichen. Worte gehören zur Materie, die wir verlassen müssen, wenn wir das Höchste verwirklichen. Das große Leben lässt sich niemals in irgendein Wort pressen. Wenn wir vom Leben verlangen, das es sich in Worten limitiert, weil wir es durch unsere Limitierung sonst nicht sehen können, sind wir auf dem Holzweg. Wer sich nicht aus seiner Limitierung befreien kann, bleibt halt leblos. Worte sind niemals der Weg zur Erkenntnis.

Die Wahrheit, die wir suchen und finden, ist unendlich. Ein Wort, was diese Wahrheit beschreibt, müsste daher zu allen Zeiten von allen Menschen gleich verstanden werden, sonst ist es wertlos. Da kein Wort dies erfüllt, sind alle Worte wertlos. Das Wort OM erfüllt diese Anforderung.

In unserer Kultur tragen heilige Schriften den Glauben der Gesellschaft. Da aber jeder Mensch ein gelesenes Wort anders interpretiert, zerspringt die eigentliche Wahrheit dieser Schriften in Millionen Scherben, von der jede Scherbe die anderen bekämpft.

Es gibt keine gelesene Wahrheit. Es gibt überhaupt keine Wahrheit, zumindest keine objektive.

Unser Verstehen beginnt mit der Sekunde, in der wir begreifen, das alles nur relativ und subjektiv ist.

Am Anfang war natürlich das Wort, aber dieses Wort war kein Gedanke, sondern pure Elektrizität. Deswegen ist Schweigen die Essenz von Saturna, denn nur im Schweigen können wir Gottes Sprache hören, deren Essenz Schweigen ist.

Alle Menschen aber, die das Höchste verwirklicht haben, sprechen die selbe Sprache, ohne Missverständnisse, denn dies ist die wortlose Sprache des reinen Seins.

Auch Rituale sind eine Sprache, durch Handlung und Bild. Jedes Gefühl ist eine Sprache, jede Situation. Kommuniziere ohne Worte, und der Himmel wird sich zeigen.“

Ein spiritueller Pfad ist ein Weg der Leichtigkeit, kein Start-up. Wir müssen uns nicht anstrengen, alles passiert wie von göttlicher Hand. Wenn wir etwas mit inneren Kämpfen tun müssen, ist es die falsche Zeit für diesen Kampf. Wenn es dran ist, ist das Schlachtfeld nur noch so groß, wie wir es zum Sieg führen können.

Als Saghori leben wir in den Angsträumen der Menschen, in ihrem Verdrängten und in ihrem Verurteilten.

Wir schlafen in Gräbern, wir essen aus Totenschädeln, wir sind schwach, schutzlos und orientierungslos. Wir sind ohnmächtig und offen für jeden Schmerz. Und genau deswegen sind wir stark, weil wir keine Angst vor Schwäche haben. Wir wissen genau, wo wir lang gehen, denn jeder Schritt führt uns vorwärts. Im richtungslosen Raum gibt es keine Orientierung. Wir sind immer nackt und angreifbar, dieses Wissen macht uns zu gepanzerten Festungen, denn wer will den entkleiden, der nichts trägt? Wir sind alles Schlechte und Ungewollte, alles, was niemand sein will. Und wir lachen dabei, frei und ohne Angst.

Der Mensch ist nur durch sich selbst eingesperrt. Nicht durch seine Inhalte, sondern durch seine Einmischung. Das Handeln ist des Menschen Schicksal, das ist Karma.

Handelt das höchste Selbst, dein kosmische Bewusstsein durch dich, dann bist du frei von Schicksal, frei von Karma.

Tanz ist richtungslos und ohne Ziel. Er lebt durch sich selbst, ist sich selbst genug. Das ist die göttliche Bewegung in uns, frei und dynamisch. Das Leben ist ein Tanz.

PRAXIS II

Die Praxis des Saghori besteht aus Alltag und heiliger Zeit.

Bevor wir mit der magischen Praxis beginnen, sollten wir uns vorbereiten.

Die Saghori Praxis kann ab einem Punkt sehr schnelle Fahrt aufnehmen, dazu muss man einen sicheren Fall haben.

Das wichtigste, was wir als aller erstes tun müssen, ist zu lachen.

Wir müssen uns einen heiteren Galgenhumor antrainieren, denn Lachen tötet alle Ernsthaftigkeit. Ernsthaftigkeit ist der schlimmste aller Zustände. Saghori tötet die Schwere des Ernstes, mit Humor als Werkzeug. Lache über dich selber, und über jede Lebenssituation, lache über deine Probleme, über deine Traumata, über deine Unglücke, über alles, was du für dein Selbst hältst.

Humor und Aufmerksamkeit sind die Säulen deines Pfades.

Aufmerksamkeit – sei jede Sekunde deines Lebens als Zeuge in dir aufmerksam, wie der Tiger vor dem Sprung. Alles ist reflektiert und wahrgenommen, die Aufmerksamkeit ist nicht fokussiert sondern im Großbild. Du bist wach und konzentriert auf das, was du gerade tust. Kein Multitasking.

Spüre permanent die Präsenz des Lebens in dir.

Sei wertfrei, fröhlich, neugierig, offen, zugewandt, bescheiden, dankbar, mutig und frei in deinem Denken.

Lasse dich nicht von Gier, Hass, Abwertung, Ausgrenzung, und anderen tamasischen Schwingungen gefangen nehmen. Diese sind die Mittel der Primitiven, derer, die im Zustand der Tiere sind, getrieben, ignorant, verschlossen, limitiert, unreflektiert, wie kleine Kinder, von ihren Emotionen hin und her gerissen, permanente Opfer ihrer selbst.

Wir dagegen erhöhen uns auf sattvische Oktaven. Unsere Wut ist göttlich und dient der Zerstörung unserer menschlichen Limitierungen. Unser Zorn richtet sich gegen alles, was nicht die unzerstörbare Essenz des reinen Lebens ist.

Unsere Angst ist die Aufforderung zur Konfrontation, der Ruf ins Dunkle. Folge deiner Angst.

Unser Hass ist der Hass auf gefangene Menschlichkeit und Ignoranz und Unwissenheit.

Wir grenzen nur die Ausgrenzung aus und werten nur die Abwertung ab.

Alles muss sich durch sein Gegenteil auflösen.

Alle Gefühlswelten sind gleich wert. Der Erfahrende ist zum Raum des Erlebens geworden.

Wenn du Eifersucht empfindest, dann öffne deine Beziehung und stelle dich deiner dummen Angst. Wenn du Neid empfindest, dann lasse allen anderen den Vortritt. Wenn du wütend bist, so erschaffe eine spirituellen Bombe aus deiner Wut und töte dein falsches Selbst, das Ego, was sich angegriffen fühlt. Wenn du dich unterbewusst angegriffen fühlst, setze dich stets schutzlos aus. Wenn du Angst vor Liebe und Verbindlichkeit hast, dann heirate. Wenn du Angst vor Verletzung hast, dann erfreue dich an jeder Wunde. Wenn du bestimmte Personengruppen nicht magst, dann werde Teil dieser Personengruppe.

Das ist der Pfad des Saghori.

Alltag

Dies alles im Alltag zu meistern, ist die größte Übung von allen, und jeder versagt darin tausendmal am Tag, deswegen können wir auch tausendmal üben. Saturna ist Strenge, Disziplin und Durchhaltevermögen. Mit steter Arbeit zum Erfolg.

Ein spiritueller Pfad ist kein Sofakissen. Wir müssen uns von Gefängnissen befreien, mit Urkräften ringen, uns voll und ganz in die Wogen des Lebens schmeißen, eintauchen in die tiefsten Tiefen.

Wir verbrennen, werden unter Schmerzen gezeugt, und ersterben unter unseren Augen.

Ein spiritueller Weg ist keine Life-Balance, es ist ein wilder Tanz, und wir sind Krieger.

Deswegen baue deine Festung gut, und trage eine starke Rüstung, lerne zu fasten, lerne zu verzichten, lerne nur das Wesentliche zu betrachten.

Vernichte alle Umwege und Schnörkel in deinem Leben, werde klar und direkt.

Du bist der Pfeil, das Leben ist dein Ziel.

Die Praxis des Saghori basiert vor allem auf dem Mind-Set. Es bringt nichts, wenn du verrückte Rituale ausführst, dich aber im Alltag total gehen lässt. Der Alltag ist unser Leben, er ist die größte Zeiteinheit. Mit ihm müssen wir uns verbünden.

Mantra auf dem Weg zur Bahn, Atemübung im Bus, Visualisierung in der Pause.

Klare Regeln, die du niemals brichst.

Tägliche spirituelle Praxis.

Eine starke innere Struktur ist die Basis für unsere Reise.

Wir wollen an den Rand des Universums, da ist es wichtig einen stabilen Raumanzug zu haben.

Man kann diese Art zu leben auch erst einmal in einem Exerzitium für drei Wochen üben.

Aber der Alltag ist der Fallschirm, der uns retten wird, wenn der Boden wegbricht.

Dem Alltag ist die größte Aufmerksamkeit zu zollen. Sei unmittelbar, sei makellos.

Produziere keine Schuld, keine Projektion, keine Ignoranz.

Du willst das volle Leben, dann sei bereit es zu empfangen.

Wenn die Feuer zu brennen beginnen, wenn die Stürme aufziehen und die Wellen an dir branden, dann wirst du hineinspringen in das Leben, denn du bist frei und hast alle Arbeit getan.

Die wichtigste Basis für Saghori ist die Überwindung der drei Qualitäten. Beschäftige dich intensiv mit den drei Gunas. Aber lesen reicht nicht, erkenne alle Gunas in jeder Sitaution, erkenne jedes vorherrschende Guna im Alltag, befreie dich von deren Wirkungskraft, was unmöglich scheint. Natürlich sind wir immer im Guna, aber im Erwachen lösen sich die Fesseln, der Mensch ist innerlich nicht mehr davon betroffen.

Dies ist eklatant wichtig, denn erst wer trigunarahati ist, ist ein freies Wesen, ohne relative Eigenschaften.

PRAXIS III

Ritual

Dieses Ritual kann jeden Tag ausgeführt werden.

Es ist die Basis aller Handlungen.

Du brachst dazu folgendes Zubehör:

-3 Kerzen, bevorzugt schwarze, oder drei Ghee-Lampen

– Eine kleine, feuerfeste Kupferschale

– Gertrockneter Kuhdung (Gibt es bei amazon für Agnihotra)

– Ghee

– Meditationsunterlage (ein Stück Stoff, Leder oder ein Kissenbezug ohne Kissen)

Stelle die drei Kerzen in einem gleichschenkligen Dreieck auf.

Wenn du eine weibliche Gottheit rufst, wähle dein Dreieck mit der Spitze nach unten.

Wenn du eine männliche Gottheit rufst, wähle dein Dreieck mit der Spitze nach oben.

Du kannst mit Tape oder Kreide das Dreieck auf den Boden, bzw. den Altar zeichnen und die Kerzen dann in die Ecken stellen.

In die Mitte des Dreieckes kommt die kleine Feuerschale, mit einem 2cm² großen Stück in flüssiges Ghee getauchten Kuhdung.

Setze dich mit aufrechter Wirbelsäule vor dein spirituelles Feld.

Im besten Falle sitzt du im Süden und guckst nach Norden auf das nach Norden ausgerichtete Dreieck.

Aber Himmelsrichtungen dürfen jetzt eigentlich mal vergessen werden. Wir fliegen auf einer sich permanent drehenden Kugel durch eine richtungslose Unendlichkeit, wozu soll ich mich in irgendeine Himmelsrichtung orientieren, das ist doch lächerlich. Nichts davon ist konstant. Das war früher wichtig, aber wir brauchen das heute nicht mehr. Verbrenne deine Ideen.

Errichte deinen Altar dort, wo du ihn fühlst.

Saghora!

Teil 1:

Vibriere drei mal OM in deinem unteren Bauch.

Atme dich in die Dunkelheit, mit jeder Ausatmung entlasse in dir deine Gedanken und Gefühle in die Leere. Werde selber zum dunklen, leeren Raum, innen, wie außen. Meditiere mit geschlossenen Augen als Dunkelheit und Leere. Nun finde dein spirituelles Herz, in der Mitte der Brust, leicht hinten im Körper. Dort finde dein Lebensfeuer. Du bist das Feuer und der nächtliche Raum, mehr nicht.

Halte die Meditation lieber kurz, aber intensiv, als lang und vertrödelt. Es reichen 10 – 60 Sekunden, wenn es absolut immersiv und verwirklicht erlebt wird.

Konzentriere dich auf deine Atmung, besonders auf die Ausatmung.

Dann zähle zehn Atemzüge herunter, wobei die Zählung auf der Ausatmung liegt.

Dann verharre in der Stille.

Entzünde die drei Kerzen, die oberste, bzw. vorderste zu erst, dann die linke, dann die rechte.

Verneige dich, empfinde Respekt und Liebe, Neugier und Leidenschaft.

Entzünde Weihrauch, kreise mit dem Weihrauch drei mal im Uhrzeigerichtung um die Mitte des Dreieckes.

Verneige dich und rufe die saturnische Schwelle:

Dunkles Sadev, Raum ohne Wissen und ohne Worte

Ich rufe dich mit dem Namen xxx (deine Gottheit, oder Saturna)

Saturn, ich rufe dich.

Ich bitte dich, öffne die Tore zum kosmischen Bewusstsein, welches das meine ist.

Saturna, dunkle Mutter, der Nachthimmel ist dein Schoß, wir sind deine Kinder, die Kinder der schwarzen Zeit.

Verneige dich erneut.

Ich rufe dich in meinem Herzen, ich rufe dich in meinem Körper, ich rufe dich in meinem Raum, ich rufe dich im Jetzt.

Ich rufe dich aus Liebe.

Verneige dich ein drittes mal.

Ich rufe dich zum Tanz, lass uns tanzen, lass uns spielen, lass uns frei sein.

Mache dein Mantra.

Teil 2:

Sprich mit deiner Gottheit. Beschreibe sie dabei und verhalte dich wie eine liebende Person, die das geliebteste der Welt anhimmelt.

Sage zum Beispiel:

Saturn, du dunkler, alter Meister, du zermalmende, kristallisierende Kraft, in mir, in allem. Du Tor zur Unendlichkeit, zum kosmischen Bewusstsein. Du Unerreichbarer, du Lebensnehmer und Lebensgeber. Dir will ich mich öffnen, damit ich zu dir darf. Dir will ich mich hingeben, damit deine Schritte die meinen sind. Du bist alles, du bist ich. Du bist der Baumeister, der Türsteher vor dem Höchsten. Sei mein Schlüssel, sei mein Pfad, sei meine Bewegung.

Saturna, schwarzer Schoß, du Unendlichkeit und Nähe, du tiefste Tiefe, du wortloser Bauch, ich wachse in dir, ich wachse zu dir, ich wachse durch dich.

Ich bin in dir, du bist in mir, wir sind in uns. Töte alles, was nicht klare Wahrheit ist. Du Mutter der Zerstörung, trinke das Blut meiner Schatten und Dämonen, bitte esse mein Ego, und scheide es als Dung wieder aus, ich werde damit salben.

Ihr Kräfte des Erwachens, ihr Wege zur Erleuchtung. Nichts anderes werde ich trinken, bis auf das Blut der Wahrheit, die ich nur durch den Tod verwirklichen kann.

Hinein, hindurch, hinfort.

Ich tanze, frei und wild, in meinem Herzen brennt die ewige Flamme, die alles verzehrende Flamme, die Vernichtung meines Unseins. Alles gebe ich in diese Flamme, alle Gefühle, alle Gedanken, alle Ideen, alles Sein, denn nur was Asche ist, ist unzerstörbar. Gepresste Asche, sternenklarer Diamant.

Nur das will ich sein, was unzerstörbar und in Liebe eins ist.

Ich bin der Held, kühn und unerschrocken, ohne Angst vor dem Großen, immer weiter, immer höher, immer freier. Tanzen, Lachen, brennen, unser Leben ist ein Klang im unendlichen Raum.

Alte Welt, gestorben, altes Ich gestorben, nur der Tote findet über die Schelle.

Visualisiere dich selber auf einem Scheiterhaufen sitzend, entzünde das Holz unter dir, und verbrenne, bis dir die Asche von den Knochen fällt und vom Wind in die vier Himmelsrichtungen getragen wird.

Verneige dich und verharre, indem du mit deinen Füßen, deinen Händen, und deiner Stirn den Boden berührst.

Schweige….

Nun Halte deine Hände wie empfangende Handschalen über die Mitte des Dreiecks in die Luft, als würdest du Wasser schöpfen wollen.

Siehe, wie sich dunkles Licht in deine Handflächen ergießt, führe es zum Herzen, dann über deinen Kopf zum Scheitel, dann vor dein drittes Auge, und schließlich an den Mund, und schlucke es herunter. Fühle, wie es angenehm in dein Herz singt, und dort die Flamme füttert.

. Verneige dich dreimal, und schweige.

Teil 3:

Erhebe dich.

Tanze den Tanz deiner Gottheit. Verwandle dich selber in deine Gottheit und tanze den Tanz so langsam wie es möglich ist. Tanze in Zeitlupe, denn Saturna ist Zeit.

Werde zur Gottheit, tanze Götterhandlungen, wie zum Beispiel Kali, wie sie die Dämonen und dein Menschsein mit ihrem Beil enthauptet und ihr Blut trinkt. Oder wie Odin am Baum hängt und die Runen empfängt, oder Saturn, der mit großer Sichel umgeht.

Tanze deine Götter zum Sein hinab.

Dann entzünde in der Mitte des Dreiecks dein Feuer und lösche die drei Kerzen.

Lass das Feuer abbrennen, starre in die tanzende Flamme und meditiere wortlos über die Essenz des Feuers.

Wenn das Feuer erloschen ist, bleibe in der Dunkelheit.

Bedanke dich von tiefsten Herzen.

Vibriere drei mal OM in deiner Tiefe.

Dann beende das Ritual

Du kannst Glocken einbauen, Gesten, Dialoge. Es ist deine Arena, gestalte sie.

Saghori definiert Gottheit als Bewusstsein mit Energie. Der Mensch ist in seinem Kern auch nur Bewusstsein und Energie. Gottheiten sind eine eher naturwissenschaftliche Realität, sind sie doch die Essenz des Lebens als solches, die Gesichter der universellen Kraft des Seins. Es wird nie messbar sein. Betrachte die Gottheit als den Teil deines Selbst, der dir Zugang zum Höchsten selbst ermöglicht. Dies geschieht durch Handlung. Die Erfahrung ist der Moment, der sich verwirklicht. Nicht die Erklärung im Kopf.

Alles ist Bewusstsein und Energie. Es gibt nur ein Bewusstsein. Es gibt aber viele Energien, denn Energien können Form bilden und erfahren. Das höchste göttliche, weder männlich noch weibliche, sowohl männlich als weiblich, alles enthaltend, alles hervorbringend, das ist die Urkraft des Seins als solches. Sein ist Gott. Die zeitliche Dimension, in der sich das Göttlich offenbart, ist das direkte Jetzt. Jetzt ist die Form Gottes. Raum ist die Form Gottes. Genauso ist es unsere Form..

Um die höchste Wahrheit zu erkennen und zu verwirklichen, muss der Bereich verlassen werden, der sich, mit Saghori gesprochen, vor der saturnischen Schwelle befindet. Alles, was wir als Menschsein definieren, gehört dazu. Gefühle, Gedanken, Ideen, Körper, Sinne, alles wahrnehmbare. Alle diese Elemente sind Teil der göttlichen Spiels und Raumes, und auch wundervoll zu bespielen, aber sie sind keine letztendliche Wahrheit. Der Mensch in uns muss zerstört und integriert werden, erst dann gelangen wir zum Göttlichen. Wir inszenieren einen Ego-Tod, um die Grundenergie zu befreien, und damit unabhängig von Form zu sein. Unser wahres Selbst ist unzerstörbar, weil wir das Leben als solches sind. Unser Bewusstsein ist ewig, denn es gibt nur ein Bewusstsein.

Die Freiheit des absoluten Seins ist die Verwirklichung des Höchsten. Dies ist sehr einfach.

Erwachen bedeutet, klar und einfach zu werden. Der Grund, warum jemand überhaupt erwachen sollte, ist die Einfachheit und Direktheit des Lebens, die befreite Energie des Seins, die Transformation. Nichts wird blockiert, nichts wird projiziert, nichts wird verdrängt, vernachlässigt, oder stagniert. Keine Selbstsabotage mehr, nur der freie Fluss. Es gibt keine Schuld mehr, keine Scham, keine Angst, keine Illusion, keine Hoffnung, keine Reue, keine Zweifel, keine Begrenzung. Alles ist eins, alles ist Kraft, alles ist, wie es ist.

About Saghori

Unsere heutige Gesellschaft wirkt so, als wäre sie kaum noch in der Lage spirituell zu arbeiten. Wir haben einen künstlichen Angstwächter in uns, die Ratio. Alleine die Idee, uns einer ‚fiktiven‘ Gottheit hinzugeben ist für unser westliches Ego kaum auszuhalten. Wir inszenieren uns ja sogar im spirituellen Bereich eher als Benutzer und Magier. Wir selber haben schließlich unser Schicksal in der Hand, und das können wir auch formen, wir sind die großen Macher und Könner. Wir lassen uns nicht an der Nase herum führen und geben nicht alles auf, nur für ein Hirngespinst. So sehen wir uns oft in unserem Selbstwahn. Wir, die Großen. Wir, die Bestimmer, die Lenker, die sich selber ernst nehmen, und niemand reinreden lassen.

Von außen betrachtet wirkt dies eher wie kindlicher Größenwahn. Was kann denn der Mensch so alles tolles beeinflussen? Was hat er denn in der Hand? Wir wissen nicht mal, ob der Bus kommt, was soll das für eine Herrschaft sein. Und dann sind wir auch noch wütend, wenn der Bus nicht kommt. Wir sind derart ohnmächtig, das wir uns eine riesige Macht fantasieren müssen, um dagegen anzukommen. Was bringt denn euer Life-Balance Yoga? Verändert sich irgend etwas? Ich meine etwas wirkliches, nicht eine Ansicht, eine Selbstempfindung, oder eine Lebenssituation. Ich meine einen Bereich, der in Filmen als Matrix erzählt wird. Wer bewegt euch denn? Wer bist du, wenn du schläfst und träumst? Und nun bist du wach, was für ein unterschied ist das denn? Wer schlägt dein Herz und wer schickt alle diese Informationen durch dich hindurch und lässt dich funktionieren? Du?

Wer ist denn dieses Du?

Du bist Lebenskraft. Also tanze.

Das ist es, wenn ich von erwachen spreche. Das Leben ist ein permanent luzider Traum, mit voller Wirklichkeitskonfrontation. Realität ist echt. Wie im Traum ja auch.

Aber das ändert alles nichts, wir sind Spieler, gespielt von unserem höchsten Selbst, das ist die Realität. Und das zu sein ist der Weg. Erkenntnis ist Energie.

Suche zwischendurch bewusst den Kontakt zu Personen und Situation, die du nicht magst. Gucke dabei durch die Augen deines Gegenüber, auch durch die Augen der Situation. Gucke dich dabei selber an. Und gucke mit dem Bewusstsein der Person, die du eventuell nicht leiden kannst. Werde zu dieser Person. Es ist völlig normal, das man in seinem Menschsein andere nicht mag. Alles ist, wie es ist. Es ist eben aber nur innerlich, man sollte stets sein Gegenüber in Ruhe lassen, denn alles ist doch nur ein Spiel in unserem Geist.

Wenn der Bus vor der Nase wegfährt, renne nicht, renne nie. Dann lache, und danke dem Bus dafür, das er wegfuhr, und du nun endlich in Ruhe warten darfst. Lache über dich und deine Wut darüber. Sei wütend, unterdrücke nichts, aber lache darüber. Bereite dich vor, du weißt die Busse kommen selten. Nutze den Moment. Übernehme Verantwortung über alle Teile deines Lebens, und diese Teile sind Zeit. Es ist unser Tag. Das ist Aghori, nicht in gruseligen Tempeln sitzen. Das ist Nondualität. Ich bin sehr weit davon entfernt. Eine tägliche Übung, hervorragend.

Richte die Aufmerksamkeit auf kraftvolle Ereignisse des Alltags. Sternenhimmel, Mond, Licht, Atmung, Sinneswahrnehmung, Handlung, Feuer, Schlaf, Aufwachen, Haustier. Das, was vor dir liegt, nicht mehr, nicht weniger. Dort ist Kraft. Wir müssen geerdet sein, im berühmten Hier und Jetzt. Unser Tanz ist der Rhythmus unseres Herzens, unseres Lebens, unserer Impulse, unserem Dialog mit dem Leben. Unser Tanzpartner ist das Leben, und die Gottheit ist ein Splitter dieses unfassbaren universellen Lebens. Die Gottheit ist der Schlüssel, die Schwelle, der Pfad, das befreite Sein. Alles ist Teil dieses Körpers, der Gotteskörper sind wir, unser Raum, unser Sein, unsere Bewegung, unsere Energie.

Alles ist Gott. Alles ist göttlich, auch Zerstörung und Ende, Verzweiflung und Trauma. Alles ist Sprache, alles ist Form. Wir sind die Tänzer auf diesen Feldern. Und jeder Moment erschafft sich pausenlos neu, jeder Moment ist Evolution und Explosion. Jeder alte Moment stirbt direkt nach seiner Schöpfung. Jeder Moment ist immer tot und neu. Das ist das Schlachtfeld des Lebens. Und wir trinken das Blut eines jeden sterbenden Momentes, denn wir trinken Leben. Das ist liebender, göttlicher Vampirismus. Wir leben durch das Leben.

Sammy

Und diese Direktheit führt uns zum

Pfad der Katze.

Ein Teil des Pfades ist es, die gesamte Energiepalette in uns zu aktivieren, auch, und vor allem, die so genanten animalischen Frequenzen. Folgen wir dem Klang der Tiere.

Hier wird die Gottheit das Tier, welches uns begleitet.

Katzen sind die bevorzugte Wahl. Sie lassen sich kaum von unserem Ego manipulieren, sie bestimmen, du bist ihr Diener. So muss das Verhältnis sein, zwischen Gottheit und Person, zwischen Leben und Sein. Und jeder, der Katzen liebt, weiß, dass sich dieser Dienst wie ein Gewinn anfühlt, wie Liebe und Erweiterung.

Und wir müssen auch selber zum Tier werden, unmittelbar, unhinterfragt, direkt.

Immer zum Sprung bereit. Der Blick von Katzen, wenn sie das Beuteziel anvisieren. So sollen wir das Leben fixieren, immer bereit, aufmerksam, fokussiert auf Lebendigkeit, auf spirituelle Nahrung, auf das höchste Selbst als einzige echte Energiequelle. Unser Fokus auf Gott, Göttin, höchstes Selbst muss so zugespitzt sein, wie die Aufmerksamkeit der Katze, kurz vor dem Sprung…

Und wenn es nichts zu tun gibt, dann ruhen wir.

Und das Schnurren der Katze ist das große OM, es ist der Klang des Universums. Das tiefe Brummen aller Katzen erzeugt ein Netz aus Schwingung, um in dieser planetaren Atmosphäre zu vibrieren.

Katzen sind Götter, wie alles unser Guru sein kann, wenn wir nur die Suche beginnen. Das ist Saghori…. Die Suche nach Leben, nach Göttlichem Sein, nach dem Höchsten, was auch immer das ist.

In Frieden und Einklang mit dem Leben und mit allen Kreaturen. Alle Formen des Seins sind Formen des Höchsten. Alles ist ein Tanz, alles ist willkommen, alles ist frei.

Keine Angst, mutig und frei.

Wie die Helden, sagt man in den alten Tantras.

Im Einklang mit den tiefen Glocken Saturns, dem dunklen OM

Übe jeden Tag die Gleichmütigkeit, beobachte das Spiel der Frequenzen in deiner Welt.

Nehme alles an, wie es ist. Jede Situation, jeden Moment, jedes Gefühl, jeden Gedanken, jeden Sinnesreiz.

Die absolute Akzeptanz des Augenblickes ist die schwerste aller Übungen.

Das zu üben ist die höchste aller Übungen. Bewerte nichts. Lass alles frei durch dich fließen. Keine Einmischung des Ego. Keine Kontrolle. Keine Abwehr. Keine Gier. Kein Wollen. Keine Ziele.

Nur Hingabe ans Leben. Gelebt werden durch die Gottheit, die wir doch nur selber sind.

Trage die vollen Konsequenzen deines Handelns und nicht Handelns. Übernehme Verantwortung auf allen Ebenen des Daseins.

Bleib bei dir. Es gibt nur dich. Du reflektierst in deiner Umwelt. Du bist Ursache.

Du erschaffst Realität. Das bedeutet, dass deine Energie aus Projektion und Erfahrung eine Bühne deines Seins hervorbringen, die das abspielt, was du mit eingibst. Die Verknüpfung wird erst gelöst, wenn es eine Transformation des eigenen Seins gegeben hat.

Was bist du? Suche nicht in Worten, in Schriften, nicht in Formen.

Suche im Feuer, im Leben, im Sein, im Jetzt.

Suche nicht im Außen, finde in dir.

Suche nicht in ja oder nein.

Suche nicht in oben oder unten.

Alles ist ein Pfad, der Sucher pflastert selber seinen Weg durch das Nichts.

Das ist die ewige Schöpfung, immer voran, jedes Sein erschafft seinen Raum, es ist Sein , ist Raum, will nur Raum und Bewegung sein.

PRAXIS V

Das System Saghori funktioniert als Baukastensystem.

Wähle dein Ziel, wähle deinen Gott, wähle deine Technik.

Saghori stellt nicht die Erscheinung in den Mittelpunkt, sondern den Weg.

Die spirituellen Wege aller Menschen folgen immer derselben Architektur, wobei sowohl ihre Götter als auch ihre Techniken austauschbar sind. Es geht nicht um den Namen deines Gottes, es geht um die Art, wie du damit lebst und arbeitest.

Der Kern im Saghori ist die freie Kreativität unserer Gottesverwirklichung.

Es gibt keine Regeln. Du bist die Regel. Du bestimmst, welche Gottheit du wählst, wie du gehst, wie schnell du gehst, und wie du deinen Weg gestaltest. Saghori gibt dir nur das Werkzeug in die Hand, gehen musst du selber, zumindest so lange, bis die Gottheit dich bewegt.

Der einzige Weg, der wirklich funktioniert, ist der Weg der Liebe. Wir müssen lieben, was wir tun, sonst hat es keinen Sinn. Genauso müssen wir die Gottheit lieben, die wir für uns wählen. Man heiratet ja auch nicht irgendeinen Menschen, dessen Charakter man nicht mag.

Deswegen folge immer den Zeichen, die dich mit Freude und Liebe anziehen. Liebe ist die Stimme Gottes, durch Liebe ruft die Gottheit dich zu sich.

Warum eine Gottheit?

Was wir als Gottheiten bezeichnen, sind energetische Wirkungskräfte. Sie bestehen aus Bewusstsein und Energie. Ihre Aufgabe sei es, den Menschen zu seiner völligen Entfaltung zu bringen und seine wahre Natur zu offenbaren, die unsterblich ist. Jede Gottheit kann dies tun, solange sie im kosmischen Urwasser gespeist wird. Alle saturnischen Gottheiten der Welt eignen sich daher für Saghori. Da alle diese Gottheiten nondual sind, gibt es hier keine Moral oder Rücksichtnahme in ihrem wirken. Sie haben die Ewigkeit als Heimat, der Tod ist dort nur ein Blinzeln. Deswegen müssen wir unsere menschlichen Urängste überwinden, damit die Gottheit ungehindert in uns wirken kann. Sie verwandelt uns von innen. Nur mit Hilfe einer Gottheit kann ein Mensch in diese Höhen aufsteigen. Und nur wer den Menschen in sich zurück lässt, kann die Gottheit verwirklichen, und damit das höchste Selbst, Shiva.

Der Pfad der Zerstörung

Der Pfad der Zerstörung

Saghori ist der Pfad der Zerstörung. Er verbrennt alle Hindernisse und alle Illusionen. Er zerstört alles, was nicht zur höchsten Verwirklichung führt. Er beseitigt alle sinnlosen Ornamente und zeigt den direkten und unmittelbaren Weg, ohne Zeitverschwendung oder Selbstmitleid.

Wir zerstören bewusst die Hindernisse in uns. Es gibt kein außen und kein innen.

Es gibt nur den Raum der Erfahrung.

Dualität ist eine Bühne.

Bleib bei dir. Niemand anderes hat mit dir zu tun, bis auf du selbst.

Alles ist nur dein Selbst.

Übernimm Verantwortung. Das ist Saturn.

Zerstöre die Illusionen, das dein Bewusstsein ein anderes wäre, als das Bewusstsein einer anderen Existenz.

Zerstöre nicht die Dinge, sondern deine Aufmerksamkeit auf sie.

Warum denkst du an morgen und gestern? Zerstöre diese Sucht.

Warum hoffst du auf anderes oder wartest? Zerstöre diese Sucht.

Warum erleidest du Leid, obwohl du nur Schmerzen erlebst? Zerstöre diese Illusion.

Wer bist du?

Warum hörst du deinen Gedanken zu, warum glaubst du deinen Gefühlen?

Warum planst du dein Leben, obwohl es wie ein Sturm blasen kann?

Zerstöre alles diese Menschlichkeiten.

Zerstöre alle diese Fantasien von Richtig und Falsch, von gut und schlecht.

Zerstöre alles, von dem du denkst, dass es irgendetwas bedeutet.

Und wenn alles in Flammen steht, und dein ganzes Leben in Dunkelheit versinkt, wertlos, gleichgültig, dann sei bereit zu sterben.

Überlasse alles, was zerstörbar ist dem saturnischen Mühlstein.

Gib dich ganz dem Tode hin, lasse alles hinter dir, sei bereit.

Und dann erwache!

Saghori ist pure, entkleidete Spiritualität.

Die Grundlagen

Saturnisches Vorgehen ist auf das Wesentliche konzentriert, es ist einfach, klar und ungeschmückt.

Das erste, was wir etablieren müssen, ist der Humor. Ein respektvoller Humor, aber ein alles vernichtender. Lache über dich selber, finde in jeder Situation den Humor, auch wenn es noch so schlimm ist. Lachen tötet den Ernst. Ernst ist Begrenzung.

Es gibt keine ernsten Situationen. Das Leben ist ein Tanz, auch im Leid.

Lache, lache, lache…

Alles, was existiert, hat Existenzberechtigung. Jede Situation, jede Kreatur, jeder Zustand.

Akzeptiere alles Dasein, ohne Bewertung.

Es gibt keine Vergangenheit, es gibt keine Zukunft, es gibt nur das Jetzt.

Jede Mensch ist von Natur aus eine freie, göttliche Energie.

Diese Energie ist Bewusstsein und Kraft.

Der Mensch ist ein Potential. Er hält sich selber energetisch gefangen, durch den Glauben an Gefühle, Gedanken, Situationen, Ideen. Er sieht nicht das Wahre, er sieht nur seine Projektion. Der Mensch wird geleitet durch Angst und Gier. Diese Kräfte sind nicht negativ, sie sind nur unheilsam, wenn sie nicht verstanden sind.

Um das Göttliche in uns zu befreien, müssen wir den Menschen in uns vor der Schwelle des Saturn zurück lassen.

Erst dann gelangen wir in den Raum des kosmischen Bewusstseins, der Urkraft, in den Raum dessen, was wir Gott nennen.

Dieser Weg führt durch die Zerstörung unserer Limitierungen, die durch das zentralisierte Ego gebildet werden.

Getrenntsein ist eine Illlusion.

Alle Dinge sind immer gleich wahr, auch wenn sie ihr Gegenteil sind.

Das Feuer führt uns zum Feuer.

Sämtliche spirituellen Pfade sind in ihrer menschlichen Resonanz alle gleich.

Wenn der Mensch einen Gott anbetet, so gehen in diesem Menschen dieselben Vorgänge vor, wie in einem anderen Menschen, der einen ganz anderen Gott anbetet.

Genauso verhält es sich mit Meditation, Trance, Erkenntnis, Erleuchtung.

Es ist alles immer und überall das gleiche. Nur die Formen, die Inhalte, die Erscheinungsbilder ändern sich.

Saghori heißt, dies zu erkennen, und damit jeden festen Glauben in sich an irgendetwas zu zerstören, denn Glaube ist die schlimmste Gefangenschaft von allen.

Glaube ist eine Kraft der Schöpfung.

Glaube macht das Subjektive zum Objektiven.

Glaube erschafft Realität. Glaube begrenzt.

Wer an seinem Glauben festhält, hat sein Leben verloren.

Das ist wahre Gefangenschaft.

Spiritualität hat nichts mit Glauben zu tun. Glaube ist ein Werkzeug, mit dem wir Ideen materialisieren können, mehr nicht.

Um Gott zu verwirklichen, braucht man keinen Glauben, er ist sogar sehr hinderlich dabei.

Glaube ist Fantasie.

Was wir brauchen ist nichts anderes als Jetzt.

Das Jetzt ist die Tür zu Gott. Und dieses Jetzt hat keine Eigenschaften. Es ist nur jetzt.

Töte alles, bis auf das Jetzt.

Wo willst du hin? Was ist dein Ziel?

Hier einige Beispiele:

-Ich möchte meine Spiritualität effektiver gestalten und mich mit wirkungsvollen Kraftquellen verbinden.

-Ich möchte einfach mal etwas Neues ausprobieren, ich bin neugierig und mutig.

-Ich interessiere mich für Saturn und saturnische Magie.

-Ich suche einen traditionellen Pfad mit klarer Linie und aktueller Führung.

-Ich habe schon lange das Gefühl, dass ich in Religionen und anderen üblichen Wegen keinen Weg finde.

-Ich erkenne, das Dunkelheit, Leid und Tod zum Leben gehören und suche einen Pfad, der das nicht verschweigt, sondern sogar bewusst damit arbeitet.

-Ich bin sehr spirituell, ich suche das Erwachen, finde aber keinen Guru und kann oder will nicht in einem Ashram oder Kloster leben.

-Ich fühle mich ohne nennbaren Grund magisch angezogen vom Pfad des Saghori.

-Ich habe bereits spirituelle Erfahrung in Theorie und Praxis, ich reflektiere intensiv und habe ein hohes Verständnis von solchen Dingen. Kann mir Saghori überhaupt etwas bieten?

-Ich bin begeistert vom Pfad der indischen Aghori, kann diesem aber aus diversen Gründen nicht wirklich folgen.

-Ich bin bereit alles zu tun, um das zu finden, was man Erleuchtung nennt.

Dann bist du hier richtig.

Solltest du aber sagen:

-Ich möchte mit Spiritualität hauptsächlich meine Life-Balance erhalten, ich interessiere mich vielleicht für positive Gedankenkräfte, für Buddhismus, oder andere Spiritualitäten, die ich für harmlos halte.

-Ich möchte an mir arbeiten, Stress abbauen und mich im Leben gut zurecht finden, weil Yoga und Meditation fest zu meinem Leben gehören?

Dann ist Saghori nichts für dich.

Denn erst wenn alles verbrannt ist, zeigt sich die Asche.

Saghori ist das Feuer, das alles verbrennt, was verbrennen kann.

Unser Leben ist das Feuer, unsere Wahrheit ist die Asche…

Welche Technik passt zu mir?

Auch hier müssen wir individuell entscheiden, welcher Typ wir sind.

Es mach keinen Sinn, zum Beispiel einen Elternteil von vier Kindern zu einem klösterlichen Leben zu zwingen. Genau so wenig Erfolg wird ein Sex-positiver Mensch haben, wenn er versucht durch religiöse Enthaltsamkeit seine Triebe zu unterdrücken.

Saghori arbeitet mit dem Menschen, nicht gegen ihn. Und alle Aspekte eines Daseins müssen hier ausgeleuchtet und berücksichtigt werden.

Was tust du gerne, was nicht? Wie ist deine Basisenergie? Was gilt es zu überwinden, was zu kultivieren?

Ein spiritueller Weg ist zu 100% individuell, es gibt keine zwei Wege, die sich gleichen. Deswegen kann es auch nur einen persönlich geführten Weg geben, der auf jeden einzelnen zugeschnitten ist.

Dies ist Teil von Saghori.

Welche Gottheit passt zu mir?

Gibt es vielleicht schon eine Gottheit, die sich dir in deinem Herzen gezeigt hat?

Ansonsten wähle dir deine Gottheit.

Dazu empfehlen wir, dir erst einmal alle Gottheiten in Ruhe anzuschauen, und dich mit allen, die für dich in Frage kommen, anzufreunden. Lernt euch kennen, aber lasst euch Zeit dabei.

Der Prozess der Gottfindung darf gerne drei Jahre lang dauern.

Dazu nimmst du dir eine Gottheit und beginnst das erste Exerzitium für einige Wochen. In dieser Zeit werdet ihr miteinander vertraut und könnt abchecken, ob ihr euch versteht.

Danach machst du drei Wochen Pause und nimmst die nächste Gottheit. Wenn du in drei Jahren keine feste Partnerschaft mit einer Gottheit eingegangen bist, versuche es entweder ohne eine klar benannte Gottheit, oder warte. Oder du entscheidest dich einfach, indem du einen Würfel wirfst.

Im Kern ist es völlig egal, welche Gottheit du wählst. Manchmal haben auch Gottheiten ihre spezielle Zeit. So wie sich in deiner Kindheit andere Lehrer um dich gekümmert haben, als in deiner Ausbildung, so kommen auch Götter manchmal nur für bestimmte Zeiträume, und wenn die Arbeit erledigt ist, wirst du weitergereicht zur nächsten.

Wichtig: Wer hier mit Göttern tindert und niemals ein Date bekommt, macht was falsch. Dann liegt es an dir, nicht an der Gottheit.

Noch wichtiger: Der wirkliche, echte Kontakt zur Gottheit, der eine echte Veränderung bringt, entsteht erst nach intensiver täglicher Partnerschaft. Davor mag es Verliebtheit geben, oder sogar Erschütterung, aber die echte, seelische Verbindung, die Gottheit und Mensch vereint, braucht mindestens einige Jahre, um das zu vollbringen, was Saghori vollbringen soll.

Zeit ist ein wichtiger Faktor im Saghori.

Der Grund, warum wir eine Gottheit wählen, oder diese uns wählt, ist einfach.

Wir kommen vom Boden unserer Menschlichkeit niemals zur Gottheit, ohne die Führung dieser Gottheiten. Wir können keine Kerze entzünden, wenn wir kein Feuer haben.

Dieses Feuer der Gottheit ist die Energie, die unsere Lebenskerze anzündet.

Bevor es zu dieser Entzündung kommt, sind wir nur laufende Hüllen, reduziert auf gedankliche und emotionale Erfahrungsräume des Körpers.

Ein im Ego zentralisierter Mensch kann niemals den Himmel finden.

Und erst die Gottheit löst dieses Ego auf und baut die Kanäle, durch die unsere göttliche Urenergie ungehindert fließen kann.

Hier einige Gottheiten, die sich gut für den Pfad des Saghori eignen.

Ich werde hier bewusst auf eine Beschreibung der jeweiligen Gottheiten verzichten, denn es ist Teil des Weges, diese Informationen selber zu finden und sich damit auseinander zu setzen.

Saturnus von Christian Ermel

Saturn, Chronos, Keyvan, Shani, Zuhal, Gede Nibbo, Legba, Luzifer, Odin, Wotan, Baphomet, Hekate, Medusa, Jesus Christus, Allah, Shakiamuni Buddha, Tara, Kali, Mahakala, Medea, Kaal Bhairava, Ganesha, etc.

Oder hast du eine andere Gottheit gefunden? Es gibt keine Grenzen, es gibt keine Wahrheit, es gibt keine Richtigkeit. Es geht nur um deine persönliche Beziehung zur Gottheit, um nichts anderes.

Tue was du willst.

Wichtig: Die Energien der Gottheiten müssen genauso befreit werden, wie die unsere. Dazu müssen wir alles, was wir über den Umgang mit dieser Gottheit wissen, erstmal vergessen.

Der Jesus ist im Saghori nicht der Jesus, wie er von der Christenheit verehrt und interpretiert wird.

Der Saghori-Jesus ist die reine Kraft der Überwindung vom Tod, der Auferstehung aus der Dunkelheit und die Verbindung zum Höchsten durch den Geist. Dieser Jesus verbietet nicht irgendwelche Sünden, sondern er befreit letztendlich vom karmischen Prinzip.

Wir gehen in diesem Pfad selber den Weg Jesu, und wir werden auch von Gott alleine gelassen und hängen am Kreuz, ohnmächtig, wie Odin im Weltenbaum. Das ist die Dunkelheit, das ist der Tod, da geht es lang.

Es führt kein Weg zum Licht, der nicht durch die Dunkelheit geht. Aghori heißt keine Angst.

Wir müssen bereit sein zu sterben, dann erst kommt das echte Leben zu uns, denn Tod ist ein Teil der Geschichte.

Also begrabe deine Person, von der du denkst oder glaubst, diese zu sein.

Und dann empfange das reine Göttliche in deiner leeren Hülle, die immer schon voll Gott war.

Freiheit

Die Freiheit im Saghori besteht in der Kunst, sich von allem innerlich zu lösen und sich nur noch mit den höheren Anteilen zu verbinden, die wir in Form einer Götterperson verwirklichen. Dabei verbinden wir uns ohne Angst mit dem Augenblick, wir stürzen hinein, wir geben uns selbst hinein, wir öffnen uns komplett, ohne Furcht.

Das ist zutiefst saturnisch, denn das ist der effektivste Weg, keine Ablenkung, keine Umwege, keine Staus. Die Autobahn zum Himmel.
Verlasse den Menschen und werde zu göttlichem Sein, ganz einfach.

So und nicht anders ist dieser Weg.

Er ist logisch, klar und zielführend.

Es geht nur um Energie.

Befreie sie, die Blockaden sind nur in dir.

Verbinde dich mit dem, was der Mensch Gott nennt, in dir, in jeder Sekunde, ohne dich zu verleugnen.

Deine Wahrheit bist du selbst.

Erkenne dich selbst

Das bist du.

Du bist Leben, du bist Bewusstsein, du bist Energie.

Aber du bist nicht Urheber, du bist Splitter.

Erst alle gestorbenen, geborenen, und in aller Ewigkeit geborenen Menschen zusammen können das Gesicht Gottes sehen.

Wir sind Splitter des Unendlichen Seins…

Und doch nur reisende, tanzende, lachende Beobachter….

In uns beobachtet Gott die Welt, unser Sein, und alles, was nicht sichtbar ist.

Du bist doch nur Gott in deinem Kern….das ist des Pudels Kern….

Hara Hara Mahadev

Ich empfehle jedem eine Forschung im astrologischen, und kabbalistischen.

YAMA

Der Pfad des Feuers

Der Weg des Feuers.

Entzünde das Feuer in deinem Herzen.

Dort verbrenne alle Ideen, alle Anhaftung, alle Gefühle, alle Gedanken.

Das Feuer ist die einzige Wahrheit.

Das Feuer ist Licht und Hitze, Bewusstsein und Energie.

Es gibt kein Feuerlicht ohne Hitze, kein Bewusstsein ohne Energie.

Verbrenne alles in diesem Feuer. Verbrenne jede Sekunde, daraus entsteht die Kraft der Bewegung.

Im Feuer ist alle Weisheit. Im Feuer ist alle Dunkelheit.

Alles, was verbrannt werden kann, ist unwahr.

Darum lass das Feuer in dir alles verbrennen, bis nur noch Asche übrig ist von dir.

Das ist deine Wahrheit. Asche.

Nichts als Asche.

Asche kann nicht mehr verbrennen, sie ist heilig.

Sie ist schwarz und Grau und farblos.

Das ist die Wahrheit der Saghori.

Verbrenne Vergangenheit und Zukunft in dir, alles wird Asche, alles ist Jetzt.